Der Bundesverband Energiespeicher Systeme (BVES) unterstützt den Netzanschlussgipfel und die vorgelegte Fokusagenda des BMWK zur Beschleunigung von Netzanschlüssen. Gleichzeitig mahnt der BVES nun Schnelligkeit an, um konkret ins Tun und die Umsetzung zu kommen.
Die im Rahmen des Branchendialogs entwickelte Fokusagenda unterstützt der BVES für die Energiespeicherbranche ausdrücklich. Es seien die aktuellen Probleme beim Netzanschluss von Energiewendeanlagen gut in den Fokus gerückt, zielführend diskutiert und aufgegriffen worden.
Mangelnde Transparenz und Kommunikation
Jedoch drängt laut BVES die Zeit, um aus den Ergebnissen des Branchendialogs konkrete, belastbare und verlässliche Maßnahmen umzusetzen. Netzanschlussnehmer wie Energiespeicher in allen Sektoren und Märkten sähen sich weiterhin konfrontiert mit ständig neuen Anforderungen, die je nach Netzbetreiber zudem deutlich variieren könnten. Zudem mangele es an Transparenz und Kommunikation in den laufenden Verfahren. Dies führe zu immensen Verzögerungen und damit Kosten sowohl bei Anschlussgebern als auch bei Anschlussnehmern und damit letztlich bei der Energiewende.
Urban Windelen, BVES Bundesgeschäftsführer: „Der Netzanschluss ist nicht mehr nur der Flaschenhals der Energiewende. Es erinnert mittlerweile eher an eine Pipette, mit der Energiewendeanlagen, wie Speichersysteme, Ladeinfrastruktur, Wärmepumpen, an das Netz angeschlossen werden können. Es braucht jetzt die vielbeschworene Deutschlandgeschwindigkeit bei der Umsetzung des Netzanschlussgipfels. Was im Großen bei LNG möglich, muss erst recht in der Umsetzung der Energiewende vor Ort möglich sein.“
Rechts- und investitionssichere Verfahren nötig
Komplizierte, intransparente Verfahren dauern oft viele Monate bis Jahre. Ständig neue Anforderungen behindern den Roll-Out von innovativen Energiewendeprodukten wie Speichern und gefährden getätigte Investitionen, da bereits gebaute Anlagen nicht genutzt werden dürfen. Dieser Zustand ist nicht länger akzeptabel, insbesondere angesichts der drängenden Ziele zur Erreichung der Klimaneutralität.
Laut BVES brauche es jetzt rechts- und investitionssichere Verfahren und Fristen, flankiert durch entsprechende Folgen bei Nichteinhaltung. Gerade bei standardisierten und zertifizierten Systemen sollte eine Genehmigungsfiktion nach wenigen Wochen das Zielbild sein. Dies gelte sowohl für den physischen als auch den IT-seitigen Netzanschluss inklusive der Ausstellung der Marktlokations-IDs. Formelle Nachforderungen sollten dabei die Frist zur inhaltlichen Prüfung nicht erneut auslösen dürfen. Neben verbindlichen Fristen brauche es einen gangbaren Reservierungsmechanismus von Netzanschlüssen, der Phantomreservierungen unterbinden könne und gleichzeitig Sicherheit in der Projektplanung biete.
Urban Windelen, BVES: „Es ist jetzt hohe Zeit, nicht länger in den Überschriften zu verharren, sondern konkret ins Tun zu kommen. Der Wildwuchs von Anforderungen und Prüfungen, etwa auch beim Anschluss von Ladeinfrastruktur, kostet uns enorm viel Zeit und Geld, hindert Innovation und verzögert die notwendige Transformation des Energiesystems. Der Netzanschlussgipfel hat gezeigt, dass die Probleme erkannt sind. Das gilt es jetzt, in die praktische Umsetzung zu bringen. Daran wird der Gipfel gemessen werden müssen.“